Wir werden immer wieder gefragt, warum wir uns in der Stadt Radschnellweg-Verbindungen wünschen. Uns leitete die Frage:
Wie bringen wir die Autofahrer auf das Rad?
Unsere Antwort: RadExpressWegeKöln
Denn: Der REWK ermöglicht innerstädtisches „professionelles“ und komfortables“ Radfahren. Das bedeutet konkret:
- markierter Schutzstreifen für Radfahrer so breit wie eine Autospur pro Richtung
- sinnvolle Start-Ziel-Knoten – Mindestlänge von 5 km-
- erste Priorität im Winterdienst – Bevorrechtigung an Abbiegungen, Kreuzungen – professionelle Wegweisung
- Nacht-Beleuchtung – Grüne Welle (wie in Kopenhagen)
Wie und wo?
Wir wollen die bestehenden Verkehrsflächen weiterentwickeln:
- Geld und Planungszeit sparen – Natur schonen
- dem Fussgänger keine Fläche nehmen – Kompatibilität zum bestehenden Radnetz
- relevante Strecken
- innerstädtischer Transit
Wir fordern professionelles Marketing für Rad-Mobilität:
- Radweg als Marke entwicklen und Leuchttürme für Köln mit Strahlwirkung schaffen: Köln hat nachgedacht und fördert einen intelligenten, zukunftsorientierten Verkehr. Ein Signal für mehr Lebensqualität
- ReKULTURierung städtebaulicher Sünden – Signal für Autofahrer im Stau: „Fährst Du immer noch Auto, oder bewegst Du Dich schon?“
Unsere 10 Gründe für RadExpressWege in Köln:
- Köln ist eine Stadt mit einem römischen, mittelalterlichen Stadtkern. Das hat zur Folge, dass Köln sehr eng bebaut ist. Der öffentliche Raum ist im Vergleich zu jüngeren Städten (wie München, Berlin,..) sehr begrenzt. Das bedeutet für den Verkehr, dass er mit wenig Fläche auskommen muss.
Köln braucht also Verkehrsteilnehmer, die wenig Fläche in Anspruch nehmen. Da ist das Rad klar im Vorteil.
Das betrifft sowohl die Fahrt wie auch das Parken. - Köln wird wachsen. Laut Prognosen ca. 5% in den kommenden Jahren. Das bedeutet auch eine Verkehrszunahme. Schon jetzt stehen viele Kölner im Stau und finden keinen Parkplatz. In einer Studie von TomTom (2011) dauert in Köln jede Autofahrt ca. 20% länger als geplant. Das Autoverkehr kann eine Zunahme nicht mehr aufnehmen. Das führt zum Kollaps des Systems.
- Köln hat die Grenzwerte der Stickoxidbelastung über das zulässige Maß überschritten. Hauptverursacher ist der Autoverkehr. Selbst die EU setzt Köln. Statt Alternativen zum Autoverkehr zu suchen, antwortet die Stadt: „Die EU habe uns alleine gelassen. Es ist nicht möglich, die Grenzwerte einzuhalten.“ Ludwig Arentz, städtisches Umweltamt (KSTA, 28.02.2013). Auch die CO2-Emissionen, die vom Verkehr verursacht werden, nehmen zu.
- Verkehrslärm gehört zu den gehört zu den wichtigsten schädlichen Emissionen. Lärmwirkung ist physisch und psychisch belastend. Auch verursacht durch die enge Bebauung hat Köln ein Lärmproblem. Köln hat an vielen Orten (Kreuzungen, Hauptverkehrsstraßen) die Grenzwerte überschritten. Eine ruhige Stadt würde die Lebensqualität deutlich steigern. Radfahren ist sehr leise.
- Es ist auf den ersten Blick paradox: In den Großstädten, in denen viel Auto gefahren wird, ist die mittlere Geschwindigkeit geringer als in Städten (Kopenhagen, Hongkong,..) wo weniger Autos fahren. Allerdings ist in diesen Auto-Städten die Hektik größer. Staustehen, Unfälle, Parkplatzsuche sind die Ursachen.
Das heißt, wir erhöhen sogar die Transitgeschwindigkeit und machen die Stadt dennoch weniger hektisch, wenn wir auf Rad und OPNV umsteigen.
Die durchschnittliche Weglänge beträgt ca. 6,9 km. Davon 40% unter 5 km und sogar 30% unter 3 km. Dafür ist das Rad perfekt. Laut Studie ist das Rad daher auch das schnellste städtische Verkehrsmittel (von Haustür zum Ziel). - Das Auto ist längst kein Statussymbol mehr. Das bestätigen alle Studien. Im Gegenteil: Das Auto steht für rücksichtsloses, naturschädigendes Verhalten. Eine Stadt, die Modernität und Zukunftsfähigkeit demonstrieren möchte, muss ein Zeugnis für den Radverkehr ablegen. Übrigens auch um Standortmarketing zu machen. Copenhagen ist in, obwohl 1/3 kleiner als Köln.
- Eine Stadt braucht die Kommunikation seiner Bürger, die soziale Interaktion. Im Stahlkasten geht das nicht. Auf dem Rad aber sehr gut.
- Es ist ein großes Missverständnis: Ladenbesitzer wünschen sich Parkplätze, damit Kunden kommen. Der Autofahrer aber fährt in der Regel am Geschäft vorbei. Stattdessen bringen Fussgänger und Radfahrer die Kaufkraft. Der Radfahrer unterbricht seine Fahrt, wenn er ein Angebot wahrnimmt. Der Autofahrer kann ein solches Angebot gar nicht erst sehen. Er fährt stattdessen zum Aldi.
Das ist auch wissenschaftlich untersucht. - Die Kosten für die Radwege sind im vergleich zu anderen Verkehrswegen wesentlich geringer. In Zeiten knapper öffentlicher Haushalter gibt es zum Radverkehr keine Alternative.
- Die Stadt wird schöner: Ein Stadtbild, das Menschen in Bewegung zeigt, ist deutlich harmonischer als aggressive Menschen im Auto.