Die Kölner*innen brauchen Luft – und brauchen den Grüngürtel. Der wird aber immer weiter zugebaut und versiegelt. Nun rufen zahlreiche Organisationen rund um die Initiative Gruensystem.Koeln dazu auf, alle Bauvorhaben im Kölner Grüngürtel sofort zu stoppen. Gerade in Krisenzeiten von Corona-Pandemie und Klimaerhitzung ist es unverantwortlich, weitere wertvolle Grünflächen zu versiegeln. Statt dessen muss das gesamte Grünsystem vergrößert werden. In Zeiten der Klimakrise muss Köln Flächen entsiegeln und in Naturräume verwandeln, statt Naturräume in Betonwüsten oder Kunstrasenplastik zu verwandeln.

RADKOMM schließt sich dieser Petition in vollem Umfang an.

Der letzte Sommer mit Temperaturen um die 40 Grad hat gezeigt, wie wichtig das Grün in der Stadt ist. Auch die ersten vier Monate 2020 waren vergleichsweise viel zu warm, weitere Hitzesommer sind wahrscheinlich. Dabei heizen versiegelte Flächen das Stadtklima weiter auf. Und an Grünflächen mangelt es jetzt schon: Hier belegt Köln laut einer Untersuchung der Berliner Morgenpost nur den 65. Platz von 79 Großstädten in Deutschland.

Gleichzeitig brauchen Menschen die Parks und Gärten zur Erholung und Bewegung. Dieser Bedarf steigt rapide mit der Corona-Pandemie, die uns noch mehrere Jahre begleiten wird. Vor diesem Hintergrund halten wir die weitere Versiegelung und auch die Privatisierung von öffentlichen Flächen für unverantwortlich. Besonders die Pläne, die kompletten Gleueler Wiesen dem 1.FC Köln zu überlassen und so der Bevölkerung zu entziehen, lehnen wir strikt ab. Bei aller Liebe zum FC!

Zahlreiche weitere Vorhaben im Rahmen der „Regionalplanüberarbeitung“ sehen Flächenverbrauch im Umfang von 827 ha (ca. 1.180 Fußballplätze) für neue Siedlungs- und Gewerbeflächen vor. Auch dazu darf es nicht kommen. Moderne Stadtentwicklungskonzepte zeigen, dass Bauen und Verdichtung auch ohne weitere Versiegelung möglich ist.

Kölns durchdachtes und außerordentlich wertvolles Grünsystem geht auf die Initiative unseres Oberbürgermeisters Konrad Adenauers zurück. Über Jahre wurden zahlreiche kleine Grundstücke von Privateigentümern und vom Militärfiskus aufgekauft oder durch Landtausch erworben. So entstand ein ausgeklügeltes Geflecht aus ringförmigen und radialen Grünschneisen. Weil das Kölner Grünsystem die Frischluftzufuhr vom Umland bis in die Innenstadt gewährleistet, wurde es 1991 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt.

Wir setzen uns dafür ein, das einmalige Kölner Grünsystem zu erhalten – komplett in seiner jetzigen Form! Helft mit, unsere lebenswichtige Frischluftschneise und unsere Grünflächen zu bewahren! Unterschreibt und teilt die Petition!

openpetition.de/!gruensystem